23.04.2020

Corona-Hilfe: Über eine viertel Million Euro für bedürftige Menschen

Die Corona-Pandemie stellt viele gemeinnützige Einrichtungen vor große Herausforderungen. Soziale Initiativen müssen umdenken und ihre Arbeit an die Bedingungen der Corona-Krise anpassen. Dafür werden zusätzliche Mittel benötigt. Die Vector Stiftung möchte einen Beitrag zur Bewältigung der Krisensituation leisten und unterstützt in der Region Stuttgart gezielt Institutionen, die Angebote für bedürftige Menschen sowie chancenarme junge Erwachsene bereithalten.

Schutzmasken-Produktion durch Frauenwerkstatt
Mit Unterstützung der Vector Stiftung stellt die Frauenwerkstatt von Lagaya in Stuttgart Masken zum Schutz vor Covid-19 her, die u. a. wohnungslosen Menschen zur Verfügung gestellt werden. Lagaya e. V. ist ein Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen.

Tafelläden
Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus kann der Tafelbetrieb in der herkömmlichen Form nicht aufrechtgehalten werden. Viele Tafeln haben ihren Betrieb zum Schutz ihrer Mitarbeitenden vorübergehend eingestellt. Andere Tafeln organisieren ihren Betrieb um, sodass die Ausgabe der Lebensmittel möglichst kontaktarm umgesetzt werden kann. Dafür werden zusätzliche Mittel benötigt. Die Vector Stiftung fördert 16 Tafelläden in Böblingen, Calw, Horb, Leonberg, Ludwigsburg, Mühlacker, Nagold, Stuttgart, Vaihingen/Enz und im Landkreis Esslingen.

Soforthilfefonds „Gute(r)Dinge“ der Bürgerstiftung Stuttgart
Der Fonds unterstützt Initiativen, Projekte und Maßnahmen, die helfen, die sozialen Folgen der Corona-Krise zu bewältigen: Die Gelder fließen in Nachbarschaftshilfe, Versorgung von Wohnsitzlosen, Unterstützung von Kindern in Not, Versorgung und Begleitung von älteren isolierten Menschen. Eine unkomplizierte Antragsstellung ist bei der Bürgerstiftung Stuttgart möglich.

Handgeld-Aufstockung der Servicestelle „Leben im Alter“ für ältere Menschen
In der Servicestelle „Leben im Alter“ der Stadt Stuttgart werden Senioren ab 63 Jahren beraten. Bei Bedarf erhalten ältere Menschen ein Handgeld. Aktuell wird das Geld oft für Einkäufe verwendet, die in der Corona-Krise von Dritten erledigt werden müssen, da Ältere ihre Wohnung nicht verlassen möchten. Zudem wird das Handgeld für Engpässe in der Zuzahlung für Medikamente oder die Taxifahrt zum Arzt verwendet.

JOBLINGE digital
Das Programm JOBLINGE zielt darauf ab, sozial benachteiligten Jugendlichen realistische Jobchancen zu ermöglichen und sie nachhaltig in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren. Jenseits von Schulnoten und klassischen Bewerbungsgesprächen wird den Jugendlichen die Chance geboten, sich in der Praxis zu beweisen und sich einen Ausbildungsplatz selbst zu erarbeiten.

Im Zuge der Corona-Krise wird das JOBLINGE-Programm komplett auf eine digitale Variante umgestellt mit dem Ziel, die gesamte Maßnahme auch ohne physische Präsenz der Jugendlichen zu ermöglichen. Die Mittel der Vector Stiftung fließen direkt in die Entwicklung des Konzepts und die zeitnahe Implementierung. Bei der JOBLINGE-Initiative engagieren sich Wirtschaft, Staat, Stiftungen und Privatpersonen gemeinsam.

Digitale Lernmöglichkeiten in Flüchtlings- und Wohnungslosenunterkünften
In den Unterkünften der Wohnungsnotfallhilfe und in Flüchtlingsunterkünften stehen Familien und jungen Erwachsenen keine Tablets und PCs zur Verfügung. Diese werden normalerweise im Ausbildungscampus genutzt. Zudem sind die Unterkünfte nicht mit WLAN ausgestattet. Die Jugendlichen sollen nun leihweise Tablets erhalten, die mit einer Funkkarte ausgestattet sind. Damit können sie weiterhin digital partizipieren. Mit den Tablets erarbeiten die Jugendlichen Schulaufgaben, schreiben Bewerbungen und kommunizieren beispielsweise mit dem Ausbildungscampus. Bei dem Projekt kooperieren das Sozialamt der Stadt Stuttgart und der Ausbildungscampus e. V., der Ausbildungsbetriebe und Bewerber dabei unterstützt, möglichst passgenau zusammenzukommen.

Technische Ausstattung für Videoberatungen
Da die dynamische Entwicklung von Covid-19 einen Teil der Klienten-Beratungen der Sozialberatung außer Kraft gesetzt hat, versucht man durch den Aufbau alternativer Beratungsangebote die Klienten dennoch zu unterstützen. Damit die Beratungen auch über einen Videochat möglich sind, benötigt die Sozialberatung Stuttgart e. V. Unterstützung bei der Anschaffung der technischen Ausstattung. Insgesamt werden digitalisierte Beratungsplätze für 19 Mitarbeiter eingeführt. Beratungen finden in den Bereichen Straffälligenhilfe, Wohnen, Schulden sowie Gewaltprävention statt.

Bastelboxen für Kinder in den Wohnungsnotfallunterkünften
In Unterkünften der Wohnungsnotfallhilfe sind Kinder und junge Menschen in der Corona-Krise mehr denn je mit schwierigen Lern- und Spielbedingungen konfrontiert. Die Spielmöglichkeiten sind stark eingeschränkt. Im Innenbereich fehlt es insbesondere in den Sozialunterkünften an klassischen und digitalen Spielangeboten. Die Koordinierungsstelle für das Bürgerschaftliche Engagement in der Wohnungsnotfallhilfe beschafft, befüllt und verteilt die Spielboxen in Kooperation mit dem KeX Stuttgart e.V.. Der Verein bietet ehrenamtlich Spielangebote und -medien im Außenbereich von Unterkünften an.

Unterstützung von EU Bürgerinnen
Die Ambulante Hilfe e. V., ein Verein, der sich für Menschen in Armut und Wohnungsnot einsetzt, unterstützt EU Bürger aus Südosteuropa, die in der Regel vom Staat keine Leistungsansprüche beziehen und ihren Lebensunterhalt durch Betteln und Sammeln von Pfandflaschen bestreiten.

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