Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen vermessen die Welt
Seit dem 1. Oktober 2024 fördert die Vector Stiftung die Projekte zweier Wissenschaftlerinnen, die Künstlicher Intelligenz (KI) einsetzen, um geowissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten.
Die Ingenieurin Dr. Annelie Guthke beschäftigt sich an der Universität Stuttgart mit geowissenschaftlichen Modellen, die helfen, die komplexen Prozesse und Strukturen der Erde besser zu verstehen und vorherzusagen. Die Modelle sind oft nur für eine bestimmte Fragestellung geeignet und müssen für neue Anforderungen komplett neu trainiert werden. Die Wissenschaftlerin und ihr Team wollen im Projekt GeoMod4Future flexiblere Modelle entwickeln, die auf verschiedene Umweltfragen reagieren können, ohne neu programmiert zu werden. Diese neuen Modelle sollen effizienter und aussagekräftiger sein und werden an einem echten, hydrologischen Datensatz getestet.
Mit ihrem Projekt GeoWiKI sorgt Dr. Christina Ludwig von der Universität Heidelberg dafür, dass Künstlicher Intelligenz zukünftig besser in der Lage ist, geographische Objekte zu erkennen. Aktuell werden Straßen und Gebäude über Mustererkennung identifiziert und klassifiziert. Die Geoinformatikerin verfolgt einen gänzlich neuen Ansatz: Sie extrahiert geographisches Wissen aus der OpenStreetMap-Datenbank und integriert dieses in ein satellitenbildbasiertes KI-Modell. Dadurch erhofft sie sich eine genauere und verständlichere Modellierung geographischer Daten. Außerdem will Dr. Ludwig untersuchen, wie Unsicherheiten in den Daten berücksichtigt werden können, damit die Modelle noch zuverlässiger werden.
[Foto: Markus Spiske auf Unsplash]