AUF EINEN BLICK

Die Vector Stiftung ist eine unternehmensverbundene Stiftung. Sie fördert Forschungsvorhaben in Baden-Württemberg zu den Themen Klimaschutz im Verkehr und MINT-Innovationen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der MINT-Bildung mit Projekten für Schüler, Lehramtsstudierende und Lehrkräfte. Die Stiftung setzt sich in der Region Stuttgart darüber hinaus für die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit und die Integration chancenarmer junger Erwachsener in die Gesellschaft ein.

Über 80 % ihres Fördervolumens investiert die Vector Stiftung in MINT-Forschung und MINT-Bildung. Ihr MINT-Engagement konzentriert sich auf die Fächer Mathematik, Informatik, Physik, Technik und Ingenieurwissenschaften. Die Stiftung folgt bei ihrer Förderung der Überzeugung, gemeinsam mit Förderpartnern mehr bewirken zu können.

Die Vector Stiftung ist Mitglied im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, im Stiftungsnetzwerk Region Stuttgart e. V. und im Nationalen MINT Forum e. V..

Hier finden Sie einen kurzen Abriss über die Geschichte der Vector Stiftung.

UNSER ENGAGEMENT IN ZAHLEN

Das Stiftungsvermögen besteht aus Geld- und Wertpapieranlagen sowie 60 % der Anteile der Vector Informatik GmbH.

Die Grafik zeigt den Verlauf der Fördervolumina seit Gründung der Stiftung. 2024 beträgt das Fördervolumen der Vector Stiftung erneut 12 Millionen Euro.

DIE STIFTER | DER STIFTUNGSRAT

Eberhard Hinderer

Stifter und Stiftungsrat
Vector Stiftung

  • Studium Maschinenbau Universität Stuttgart
  • Entwicklungsingenieur bei Kontron, München
  • Entwicklungsingenieur bei Hewlett Packard, Böblingen
  • 1988 Gründer der Vector Informatik GmbH, Geschäftsführer bis Februar 2014

Dr. Helmut Schelling

Stifter und Stiftungsrat
Vector Stiftung

  • Studium Elektrotechnik Universität Stuttgart
  • Promotion zum Dr.-Ing. Universität Stuttgart
  • Entwicklungsingenieur Vorausentwicklung Bosch
  • 1988 Gründer der Vector Informatik GmbH, Geschäftsführer bis Februar 2014

Martin Litschel

Stifter und Stiftungsrat
Vector Stiftung

  • Ausbildung und Facharbeiter bei Bosch
  • Technische Oberschule Stuttgart
  • Studium Elektrotechnik Universität Stuttgart
  • Entwicklungsingenieur Vorausentwicklung Bosch
  • 1988 Gründer der Vector Informatik GmbH, Geschäftsführer bis Februar 2014

VERANSTALTUNGSREIHE „WissensWert“

„WissensWert“ ist die gemeinsame Veranstaltungsreihe der Vector Stiftung und der Vector Informatik GmbH. Herausragende Redner:innen sprechen über spannende, zukunftsweisende Themen und diskutieren mit Mitarbeitenden und Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit.

Kommende Veranstaltung

Frühjahr 2025

Die nächste WissensWert-Veranstaltung findet im Frühjahr 2025 statt. Weitere Informationen folgen im Februar 2025 an dieser Stelle.

Vergangene „WissensWert“-Veranstaltungen:

Prof. Dr. Veit Hagenmeyer über Energiesysteme der Zukunft

Prof. Dr. Veit Hagenmeyer (KIT) beschäftigt sich mit der Entwicklung und Optimierung von Energiesystemen. Er wird im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe WissensWert Konzepte und Technologien zu den Energiesystemen der Zukunft vorstellen.

Am 15.10.2024 war Prof. Dr. Veit Hagenmeyer unser Gast in der Reihe WissensWert.

In seinem Vortrag “Energiesysteme der Zukunft” ging Professor Hagenmeyer auf die Herausforderungen und Lösungen für die zukünftige Energieversorgung ein. Er betonte die Notwendigkeit der Integration erneuerbarer Energien und den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien zur Steigerung der Energieeffizienz. Hagenmeyer erläuterte die Bedeutung intelligenter Energiesysteme und die Rolle von Energiespeichern, insbesondere Batterien und Wasserstoff, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Darüber hinaus unterstrich er die Bedeutung der Digitalisierung und der Entwicklung neuer Technologien zur Erhöhung der Flexibilität und Belastbarkeit der Stromnetze. Abschließend betonte Professor Hagenmeyer, dass die Energiewende nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung sei, die politische Entscheidungen und gesellschaftliche Akzeptanz erfordere.

Professor Hagenmeyer ist Experte auf dem Gebiet der Energieinformatik. Er studierte Technische Kybernetik an der Universität Stuttgart und war als Fulbright Scholar an der University of California in Berkeley. Seine Promotion hat er am renommierten Laboratoire des Signaux et Systèmes in Paris abgeschlossen.

Seit 2014 ist Professor Hagenmeyer Direktor des Instituts für Automation und Angewandte Informatik am Karlsruher Institut für Technologie und Professor für Energieinformatik. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die Entwicklung und Optimierung intelligenter Energiesysteme. Seine Arbeiten sind wegweisend und haben maßgeblich zur Weiterentwicklung der Energieinformatik beigetragen.

Prof. Dr. Elisabeth André über sozial-interaktive Künstliche Intelligenz

Am 09.04.2024 war Prof. Dr. Elisabeth André, Leiterin des Lehrstuhls für Menschzentrierte Künstliche Intelligenz an der Universität Augsburg unser Gast in der Reihe WissensWert.

Obwohl wir im beruflichen und im alltäglichen Leben fast ständig mit Künstlichen Intelligenz (KI) in Kontakt kommen, sind wir uns dessen oft gar nicht bewusst.

Elisabeth André ist Informatikern und forscht an neuen Methoden der Mensch-Computer-Interaktion, um den Umgang mit technischen Geräten für den Menschen einfacher und natürlicher zu gestalten.

In ihrem Vortrag stellte sie datengetriebene Methoden vor, mit denen Roboter und virtuelle Charaktere, sozial-interaktives Verhalten, wie z.B. das Erkennen menschlicher Emotionen, erlernen. Dazu nutzt ihre Arbeitsgruppe zum einen Aufzeichnungen von Mensch-Mensch-Interaktionen und zum anderen die direkte Interaktion der KI mit menschlichen Gesprächspartnern. Darüber hinaus können moderne maschinelle Lernverfahren auch dazu genutzt werden, die Kommunikation zwischen Menschen mit unterschiedlichen Kommunikationsprofilen zu verbessern. So können z.B. ausdrucksstarke, personalisierte Stimmen für elektronische Kommunikationshilfen entwickelt und authentische Avatare für Gebärdensprache erschaffen werden. Elisabeth Andrés Forschungsarbeiten beschränken sich dabei nicht nur auf die rein technischen Aspekte, sondern sie sind explizit transdisziplinär ausgerichtet: So kooperiert Professorin André mit Mediengestaltern, Kognitionspsychologen, Pädagogen und Dramaturgen, um herauszufinden, wie moderne maschinelle Lernverfahren auch in der Mensch-zu-Mensch-Kommunikation eingesetzt werden können.

Für ihre wissenschaftlichen Beiträge wurde Elisabeth André 2021 der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen – der wichtigste und höchstdotierte Forschungsförderpreis in Deutschland. Die Gesellschaft für Informatik wählte sie 2019 zu einer der „zehn prägenden Köpfe der deutschen KI-Geschichte“.

Dr. Sebastian Lerch über die Mathematik der Wettervorhersage

Am 19.09.2023 sprach Dr. Sebastian Lerch in der Reihe WissensWert über die Entwicklung der Wettervorhersage von ihren historischen Anfängen bis hin zu physikalischen Modellen der Atmosphäre und modernen Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI).

In einem sich wandelnden Klima sind menschliche Aktivitäten auf neue und komplexe Art und Weise vom Wetter abhängig. Von der Landwirtschaft über den Katastrophenschutz bis hin zu Alltagsentscheidungen beeinflusst die Qualität der Wettervorhersage unser tägliches Leben. Um beispielsweise die Versorgung und Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien sicherzustellen oder vor extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Überschwemmungen und Hitzewellen warnen zu können, sind akkurate und verlässliche Wettervorhersagen unerlässlich.

In seinem Vortrag vermittelte er anschaulich wie kontinuierliche wissenschaftliche und technologische Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten zu einer fundamentalen, jedoch oft wenig beachteten, Revolution der Wettervorhersage beigetragen haben. Weiterentwicklungen in Rechenkapazitäten und der Satellitentechnologie, aber auch in der physikalischen Modellierung und der Datenanalyse ermöglichen heute detaillierte und verlässliche Prognosen für Zeiträume von bis zu einer Woche in der Zukunft.

Sebastian Lerch studierte Mathematik, Chemie und Informatik an der Universität Heidelberg. Seit seiner Promotion am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beschäftigt er sich mit probabilistischen Vorhersagen in Theorie und Praxis, Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz sowie mathematische Methoden für die Evaluierung von Vorhersagen. Seit 2020 leitet er die von der Vector Stiftung finanzierte Nachwuchsgruppe „Methoden der Künstlichen Intelligenz für probabilistische Wettervorhersagen“.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Bernhard Schölkopf über symbolische, statistische und kausale Künstliche Intelligenz

Am 27.02.2023 sprach Prof. Dr. Bernhard Schölkopf in der Reihe „WissensWert“ über künstliche Intelligenz als treibende Kraft der modernen Technologie.

In einer Art „digitalen“ Revolution werden heute Daten und Informationen statt wie früher Energie und Arbeitskraft industrialisiert. Konzepte der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens ermöglichen es, valide Informationen selbst aus großen unstrukturierten Datenmengen zu extrahieren.

Der Mathematiker und Physiker Professor Bernhard Schölkopf hat das Feld der „Kern-Maschinen“ – ein mathematisches Verfahren zur Mustererkennung – im statistischen Lernen mitbegründet, das heute zu den wichtigsten Paradigmen des maschinellen Lernens zählt. In seinem Vortrag führte Schölkopf zunächst in die Grundideen des maschinellen Lernens ein und illustrierte diese anhand eingängiger Anwendungsbeispiele.

Während sich die meisten Methoden des maschinellen Lernens auf Statistiken konzentrieren, beschäftigen sich Schölkopf und sein Team am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen mit empirischer Inferenz. Das Team untersucht kausale Strukturen, die statistischen Abhängigkeiten zugrunde liegen. Mit diesem neuen noch wenig erforschten Ansatz sollen zusätzliche Erkenntnisse gewonnen werden, um zuverlässigere intelligente Systeme entwickeln zu können.

Die gebürtige Stuttgarter studierte Physik, Mathematik und Philosophie in Tübingen und London. 1997 promovierte er im Fach Informatik an der TU Berlin. Forschungsaufenthalte führten ihn zu Microsoft Research Ltd. nach Cambridge und zu Biowulf Technologies in New York, bevor er 2001 als Direktor des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik nach Tübingen zurückkehrte. Als Direktor der Abteilung für Empirische Inferenz am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen hat er Wegweisendes im Bereich des Maschinellen Lernens geleistet. Der Forschungscampus Cyber Valley und die ELLIS Initiative (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems) sind eng mit seinem Namen verknüpft.

Für seine Forschungsarbeiten wurde Bernhard Schölkopf unter anderem mit dem Max-Planck-Forschungspreis, dem Milner Award der britischen Royal Society und dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. 2020 erhielt er den Deutschen KI-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und wurde als einer von zehn prägenden Köpfe der deutschen KI-Geschichte geehrt. 2021 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Prof. Dr. Markus Rex über die größte Arktis-Expedition aller Zeiten

Am 11.10.2022 sprach Prof. Dr. Markus Rex in der Reihe „WissensWert“ über die größte Arktisexpedition aller Zeiten: Auf den Spuren des Polarforschers Fridtjof Nansen ließ sich der Forschungseisbrecher Polarstern im Oktober 2019 fest in das arktische Meereis einfrieren, um nur mit der Kraft der natürlichen Eisdrift ein ganzes Jahr durch die zentrale Arktis zu driften.

Der Physiker, Polar- und Klimaforscher  leitete das internationale Forschungsprojekt MOSAiC, das die Auswirkungen des Klimawandels in einer ganzjährigen Expedition in der Arktis erforschte.

An Bord waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 37 unterschiedlicher Nationalitäten, die trotz extremer Kälte, arktischen Stürmen, einer sich ständig verändernden Eislandschaft und den ungeahnten Herausforderungen durch die Corona-Pandemie den Nordpol genauer als je zuvor erforschten und bahnbrechende Beobachtungen der Klimaprozessen in der zentralen Arktis machen konnten.

In seinem bildgewaltigen Vortrag erzählte Rex die Geschichte dieses einmaligen Forschungsabenteuers und warf zugleich einen eindringlichen Blick auf die Folgen des Klimawandels. Er berichtet vom Alltag unter den extremen Bedingungen der Arktis, von den logistischen und planerischen Herausforderungen eines Vorhabens, das durch die Unvorhersehbarkeit der Natur bestimmt ist, und von den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Forscherinnen und Forscher im Eis sammeln konnten.

Prof. Dr. Markus Rex leitet die Atmosphärenforschung des Alfred-Wegener-Instituts am Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, und ist Professor für Atmosphärenphysik an der Universität Potsdam. Er hat bereits unzählige Expeditionen in Arktis, Antarktis und andere entlegene Regionen der Welt unternommen und wurde für seine Arbeiten im Bereich der polaren Klimaforschung vielfach ausgezeichnet.

Der gebürtige Braunschweiger studierte an der Carolo-Wilhelmina-Universität Braunschweig und an der Georg-August-Universität Göttingen Physik, Geophysik und Meteorologie. Nach der Promotion an der Freien Universität Berlin führten ihn berufliche Stationen an das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und des California Institutes of Technology, an die University of Canterbury in Christchurch, Neuseeland und an das Alfred-Wegener-Institut in Potsdam. 2013 habilitierte sich Markus Rex mit einer Arbeit zur polaren Ozonschicht an der Universität Bremen.

Foto: Alfred-Wegener-Institut, Potsdam

Prof. Dr. Dirk Brockmann über Komplexe Systeme

Am 15.02.2022 sprach Prof. Dr. Dirk Brockmann in der Reihe „WissensWert!“ über komplexe dynamische Systeme, kollektives Verhalten in Natur und Gesellschaft und die Erforschung komplexer Netzwerkstrukturen. Der Theoretische Physiker erläuterte ausführlich, was die Grundlagen der Komplexitätswissenschaft auszeichnet und wieso sie die Grenzen traditioneller Wissenschaftsdisziplinen missachtet und überschreitet.

An anschaulichen Beispielen konnte Professor Brockmann Zusammenhänge zwischen scheinbar grundverschiedenen Phänomenen aufzeigen, zwischen Ameisen bei der Futtersuche und Phantomstaus auf der Autobahn, Waldbränden und politischer Polarisierung. Fazit seiner Ausführungen: Die Natur hat die Erde nicht durch Wettstreit, sondern durch „Networking“ erobert.

Dirk Brockmann ist Professor am Institut für Biologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Außerdem leitet er die Projektgruppe Computergestützte Epidemiologie am Robert Koch-Institut. Professor Brockmann studierte und promovierte in Theoretischer Physik an der Universität Göttingen. Während seiner Postdoc-Zeit forschte er am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Zwischen 2007-2013 war er Professor für Angewandte Mathematik an der Northwestern University, Illinois, USA.

Sein besonderes Interesse gilt der Anwendung dynamischer Systemtheorie, stochastischer Prozesse und Netzwerkwissenschaften auf die Dynamik von Infektionskrankheiten. Er ist bekannt für seine Arbeiten zur menschlichen Mobilität und deren Rolle bei der weltweiten Ausbreitung von Infektionskrankheiten.

Dr.-Ing. Justus Thies über Digital Humans in Motion

 

Dr.-Ing. Justus Thies über Digital Humans in Motion

Am 5.10.2021 sprach Dr. Justus Thies in der Reihe „WissensWert“ über die digitale Erfassung der realen Welt und ihre (Re-)Synthese am Computerbildschirm. Augmented und Virtual Reality Anwendungen sowie die Film- und Medienbranche setzen zunehmend auf die Digitalisierung realer Welten. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die digitale Evolution unserer Kommunikationsformate (Telekonferenzen und kollaboratives Arbeiten auf Distanz) mit großen Schritten voranschreitet. In all diesen Bereichen ist eine möglichst realistische Darstellung von Personen, Gesichtern und Bewegungsabläufen entscheidend.

Dr. Justus Thies beschäftigt sich mit der Modellierung des menschlichen Körpers, dem Tracking von Bewegungsabläufen und der digitalen Rekonstruktion. In einem spannenden Vortrag zeigte der Informatiker, wie er Deep-Learning-Methoden einsetzt, um natürliche Bewegungen und Gesichtsausdrücke zu erfassen. Künstliche Intelligenz erlaubt ihm außerdem fotorealistische Bilder und Videos am Rechner neu entstehen zu lassen.

Dr. Justus Thies leitet am Tübinger Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme die Forschungsgruppe „Neural Capture & Synthesis“, die an der Schnittstelle von Computergrafik, Computer Vision und maschinellem Lernen forscht. Er studierte Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Während seiner Promotion forschte er an der Stanford University in Kalifornien und am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Seine Postdoc-Zeit absolvierte er an der Technischen Universität München.

Vortrag auf YouTube ansehen

Prof. Dr. Jana Koehler über Künstliche Intelligenz (KI)

 

Am 23.02.2021 sprach Prof. Dr. Jana Koehler in der Reihe „WissensWert! über die intelligente Technologie, die die Arbeitswelt von Morgen prägen wird.Am 23.02.2021 sprach Prof. Dr. Jana Koehler in der Reihe „WissensWert“ über die intelligente Technologie, die die Arbeitswelt von Morgen prägen wird.

Deutschland nimmt in der KI-Forschung einen Spitzenplatz ein und deutsche Unternehmen gehören zu den Vorreitern bei der Anwendung von KI-Technologien im industriellen und medizinischen Umfeld. Künstliche Intelligenz gilt als Innovationstreiber der Digitalisierung und Schlüsseltechnologie, um unsere Wirtschaft flexibler, nachhaltiger und widerstandfähiger zu gestalten.

In ihrem Vortrag erläuterte die Forscherin zunächst, was wir unter intelligenten Systemen verstehen und wie sie funktionieren. Sie beschrieb die Evolution intelligenter Systeme über die letzten Jahrzehnte, die die Grundlage für den heutigen Begriff des maschinellen Lernens legten. Anhand anschaulicher Fallstudien beleuchtete Prof. Koehler die Potentiale und Chancen, aber auch Risiken und Grenzen aktueller KI-Anwendungen.

Aus Sicht der Professorin kann KI ein wertvolles Instrument beispielsweise zur Auswertung von Daten, zur Erkennung von Mustern, zur Verbesserung von Prozessen sein. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI ist jedoch der Fokus auf den Menschen, seine Verantwortung und seine Bedürfnisse. Die Forscherin ist überzeugt, dass es nur so gelingen wird, Maschinen zu schaffen, die uns helfen, unsere Probleme zu lösen und unsere Welt weiter zu verbessern.

Prof. Dr. Jana Koehler ist Inhaberin des Lehrstuhls für Künstliche Intelligenz an der Universität des Saarlandes und wissenschaftliche Direktorin der Abteilung Algorithmic Business and Production am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Sie studierte an der Humboldt Universität Berlin Informatik und Philosophie der Wissenschaft. Anschließend promovierte Koehler an der Universität des Saarlandes. Von 1990 bis 1996 arbeitete sie am DFKI und habilitierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Weitere berufliche Stationen waren die Schindler AG und IBM Research Zürich. Von 2010 bis 2019 lehrte sie als Professorin für Informatik an der Hochschule Luzern.

Sie ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen und Mitglied der Gesellschaft für Informatik sowie Life-Member der Association for the Advancement for Artificial Intelligence (AAAI).

Prof. Dr. Moritz Helmstaedter über Neuronale Netze

 

Am 29.09.2020 sprach Prof. Dr. Moritz Helmstaedter in der erstmals virtuell durchgeführten Veranstaltung zum Thema Am 29.09.2020 sprach Prof. Dr. Moritz Helmstaedter in der erstmals virtuell durchgeführten Veranstaltung zum Thema „Neuronale Netze: von Gehirnen und Künstlicher Intelligenz“.

Professor Moritz Helmstaedter beschäftigt sich mit „Connectomics“, einem noch relativ jungen Forschungsgebiet, das die strukturellen und funktionellen Verbindungen zwischen Nervenzellen des Gehirns untersucht. In einem spannenden Vortrag berichtete Helmstaedter, wie es mittels neuester elektronenmikroskopischer Techniken, computergestützten Datenanalysen sowie dem Engagement von Freiwilligen gelingt, die Kommunikationswege von Nervenzellen im Gehirn Stück für Stück zu entschlüsseln. In beeindruckenden Visualisierungen präsentierte er Ausschnitte aus der Landkarte unseres Nervensystems, die die Komplexität neuronaler Verschaltungen verdeutlichten. Anhand alltäglicher Beispiele illustrierte Moritz Helmstädter eindrücklich die unerreichte Leistungsfähigkeit dieses weit verzweigten Netzwerks aus Abermillionen Nervenzellen. Obwohl die Forschung noch weit davon entfernt ist, die Funktionsweise biologischer neuronaler Schaltkreise vollumfänglich zu verstehen, zeigte sich Professor Helmstaedter überzeugt, dass die Erkenntnisse, die sich aus der funktionellen Kartierung unseres Gehirns gewinnen lassen, nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung zukünftiger intelligenter Technologien haben werden.

Prof. Dr. Moritz Helmstaedter ist wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Nach dem Studium der Medizin und der Physik an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg promovierte er bei Nobelpreisträger Bert Sakmann am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg. Anschließend folgten Stationen als Post-Doc im Labor von Winfried Denk am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung und als Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München.

Für seine Arbeiten wurde Moritz Helmstaedter unter anderem mit der Otto-Hahn-Medaille und der Bernard Katz Lecture geehrt.

Vortrag auf YouTube ansehen

Prof. Dr. Ulrich Stroth über Plasmaforschung

 

Am 26.09.2019 sprach Prof. Dr. Ulrich Stroth auf dem Vector-Campus über Plasmaforschung.Am 26.09.2019 sprach Prof. Dr. Ulrich Stroth auf dem Vector-Campus über Plasmaforschung. Stroth stellte die Welt der Plasmen vor und nahm das Publikum mit auf den schwierigen, aber spannenden Weg zu einem Fusionskraftwerk.

Die Sonne liefert fast die gesamte auf der Erde verbrauchte Energie. Sie wird von der Sonne abgestrahlt und in ihrem Inneren durch die Verschmelzung von Wasserstoff erzeugt. Wie das Universum auch besteht die Sonne aus einem heißen Gas oder besser einer heißen Flüssigkeit, die als Plasma bezeichnet wird. Eine nachhaltige Energiewirtschaft erntet Sonnenenergie in großflächigen Photovoltaik-, Wind- oder Wasserkraftwerken, deren Leistungsabgabe periodischen Schwankungen unterliegt.

Für eine sichere Energieversorgung müssen leistungsfähige Speicher entwickelt werden. Zusätzlich benötigt ein stabiles Netz eine verlässliche Grundversorgung an Energie. Die Fusionsforschung hat sich zum Ziel gesetzt, zu diesem Zweck den zentralen Prozess der Sonne, die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium, auf der Erde nutzbar zu machen. In den Fusionslaboren werden dazu heiße Plasmen erzeugt und in Magnetfeldkäfigen eingeschlossen. Solche Anlagen tragen Namen wie Stellarator oder Tokamak.

Prof. Dr. Ulrich Stroth ist Leiter des Bereichs „Plasmarand und Wand“ am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Professor für Plasmarand- und Divertorphysik an der TU München.

Prof. Dr. Jörg Vogel über Genchirurgie

Am 27.02.2019 sprach Prof. Dr. Jörg Vogel zum Thema „Genchirurgie mit CRISPR-Cas“, einer neuen molekularbiologischen Methode, besser bekannt als Genome Editing. CRISPR-Cas ermöglicht immer einfachere Eingriffe im Erbgut und birgt enormes Innovationspotenzial sowohl für die Grundlagenforschung als auch die Pflanzenzüchtung, Biotechnologie und Medizin. Es ist davon auszugehen, dass gentherapeutische Verfahren an Körperzellen bei genetisch bedingten Krankheiten sehr von den neuen Methoden profitieren werden. Zudem weist einiges darauf hin, dass es in China mit der CRISPR-Cas-Technologie erste Eingriffe in die menschliche Keimbahn gegeben hat. Daraus ergeben sich weitreichende soziale, ethische und rechtliche Fragen im Hinblick auf die Therapie erblicher Erkrankungen und die Grenzen der Wissenschaftsfreiheit.

In seinem Vortrag strebte Vogel eine kritische Betrachtung der molekularen Grundlagen von Genome Editing an, die helfen soll, Entwicklungen hin zu sicheren und verantwortungsbewussten Anwendungen für Mensch und Umwelt mitzugestalten. Die Verfahren wurden im Vergleich zu früheren dargestellt und dabei auch die Einfachheit, Verfügbarkeit, Verlässlichkeit, Präzision und der Zeitfaktor von CRISPR-Cas diskutiert, ebenso wie mögliche Risiken, Fehlerquellen und Probleme des Verfahrens. Denn Vogel ist überzeugt: „CRISPR-Cas wird über kurz oder lang jeden von uns betreffen“.

Jörg Vogel ist Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung in Würzburg. 2017 erhielt er den Leibniz-Preis, der als höchste wissenschaftliche Auszeichnung in Deutschland gilt.

Prof. Dr. Joris van Slageren über Quantentechnologie

Am 26.09.2018 sprach Prof. Dr. Joris van Slageren zum Thema „Quantentechnologien – Hype oder Paradigmenwechsel?“. Gibt es Technologien, die es erlauben, jede Verschlüsselungstechnologie zu knacken, und gleichzeitig abhörsichere Kommunikation ermöglichen? Technologien, mit denen blitzschnell Einträge in Datenbanken gefunden und Spurenmoleküle in Atemgasen bestimmt werden können? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigte sich der Gastredner vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Stuttgart in seinem Vortrag bei der Vector Informatik und der Vector Stiftung in Stuttgart-Weilimdorf.

Van Slageren gab zunächst eine Übersicht über den Stand der Technik in den verschiedenen Bereichen der Quantentechnologien. Dabei betonte er, dass man mit diesen Technologien noch weit von einer allgemeinen Durchdringung der Gesellschaft entfernt ist. Nichtsdestotrotz wurden schon beachtliche Fortschritte gemacht. Zu diesen gehören abhörsichere Telekonferenzen, bei denen sich die Teilnehmer Tausende von Kilometern voneinander entfernt befinden. Auch einzelne Moleküle sowie magnetische Gehirnsignale konnten schon nachgewiesen und untersucht werden.

Anschließend zeigte Van Slageren die grundlegende Seltsamkeit der Quantenwelt: Teilchen, die durch zwei Öffnungen gleichzeitig fliegen, Magnetchen, die sowohl nach Norden als auch nach Süden zeigen. Er zeigte die Bausteine der Quantentechnologien, die sogenannten Quantenbits, und die Bedingungen, die diese erfüllen müssen. Zum Schluss gab Van Slageren einen Einblick in die chemische Forschung auf dem Gebiet der Quantentechnologien. „Der Weg ist noch weit, aber Menschen haben die Neigung, zu unterschätzen, was langfristig möglich ist“, so Van Slageren.

PUBLIKATIONEN

Hier können Sie die Publikationen der Vector Stiftung downloaden.

Jahresbericht 2023

Icon Download

PDF-Dokument
8,87 MB

Jahresbericht 2022

Icon Download

PDF-Dokument
10,87 MB

Mkid-Kursleitermaterialien Klasse 6
Mkid – Mathe kann ich doch!

Icon Download

PDF-Dokument
6,24 MB

Mkid-Kursleitermaterialien Klasse 7
Mkid – Mathe kann ich doch!

Icon Download

PDF-Dokument
11,40 MB